Brennnessel ist eine weit verbreitete Pflanze, die in vielen Teilen der Welt vorkommt. Sie wird oft wegen ihrer potenziellen gesundheitlichen Vorteile und ihrer Verwendung in der traditionellen Medizin geschätzt. Brennnessel-Nahrungsergänzungsmittel sind in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Kapseln, Pulver und Tees.

Synonyme
Brennnessel ist auch bekannt unter den Namen:
- Urtica dioica (wissenschaftlicher Name)
- Große Brennnessel
- Bekannte Brennnessel
Eigenschaften von Brennnessel
Die Brennnessel ist reich an Nährstoffen wie Vitaminen A, C, K sowie Mineralstoffen wie Eisen, Kalzium und Magnesium. Ihre Blätter enthalten auch Antioxidantien und entzündungshemmende Verbindungen, die zur Förderung der Gesundheit beitragen können.
Leitsymptome
Brennnessel wird häufig zur Unterstützung bei folgenden Beschwerden eingesetzt:
- Allergische Reaktionen, insbesondere Heuschnupfen
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Harnwegserkrankungen
- Hauterkrankungen wie Ekzeme und Akne

Wirkungen
Die vielfältigen positiven Wirkungen der Brennnessel sind auf ihre reichhaltige Nährstoffzusammensetzung sowie auf die speziellen Verbindungen zurückzuführen, die in der Pflanze enthalten sind. Hier sind einige der potenziellen Wirkungen im Detail:
1. Entzündungshemmende Eigenschaften
Brennnessel enthält bioaktive Verbindungen, wie Flavonoide und phenolische Säuren, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Diese können dabei helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und Symptome von entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis oder rheumatoider Arthritis zu lindern. Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Brennnessel-Extrakt zu einer Linderung von Gelenkschmerzen und Schwellungen führen kann.
2. Unterstützung der Harnwege
Die Brennnessel wird traditionell zur Unterstützung der Harnwege verwendet. Sie kann harntreibend wirken, was bedeutet, dass sie die Urinproduktion anregen kann. Dies kann dazu beitragen, die Blase zu entleeren und die Gesundheit der Harnwege zu fördern, indem sie die Ausschwemmung von Bakterien und Ablagerungen unterstützt. Diese Wirkung ist besonders hilfreich bei Beschwerden wie Harnwegsinfektionen oder Blasenentzündungen.
3. Linderung von Allergiesymptomen
Brennnessel wird oft als natürliches Heilmittel gegen Allergien, insbesondere Heuschnupfen, eingesetzt. Die in der Brennnessel enthaltenen Antihistaminika können helfen, die Freisetzung von Histamin im Körper zu hemmen, das für viele allergische Reaktionen verantwortlich ist. Dies kann zu einer Linderung der Symptome wie Niesen, Juckreiz und laufender Nase führen.
4. Unterstützung der Hautgesundheit
Die entzündungshemmenden und antiseptischen Eigenschaften der Brennnessel können auch der Haut zugutekommen. Sie kann helfen, Hauterkrankungen wie Ekzeme, Akne oder Psoriasis zu lindern. Zudem fördern die Antioxidantien in der Brennnessel die Hautheilung und schützen vor Schäden durch freie Radikale.
5. Förderung der Blutzirkulation
Ein weiterer potenzieller Vorteil der Brennnessel ist ihre Fähigkeit, die Blutzirkulation zu fördern. Die enthaltenen Nährstoffe und die unterstützende Wirkung auf das Gefäßsystem können helfen, die Durchblutung zu verbessern und das Risiko von Kreislauferkrankungen zu reduzieren. Eine bessere Blutzirkulation kann auch dazu beitragen, die Regeneration von Gewebe zu unterstützen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
6. Unterstützung des Immunsystems
Brennnessel ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, die eine wichtige Rolle für ein gesundes Immunsystem spielen. Durch die Bereitstellung dieser Nährstoffe kann Brennnessel dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und den Körper bei der Abwehr von Krankheiten zu unterstützen. Insbesondere Vitamin C, das in Brennnesseln enthalten ist, spielt eine Schlüsselrolle bei der Stärkung der Immunantwort.
Die potenziellen Wirkungen von Brennnessel sind vielfältig und reichen von entzündungshemmenden Effekten über die Unterstützung der Harnwege bis hin zur Verbesserung der Hautgesundheit. Diese natürlichen Eigenschaften machen die Brennnessel zu einem wertvollen Bestandteil in der Selbstpflege und der Unterstützung des allgemeinen Wohlbefindens. Es ist jedoch wichtig, die Anwendung und Dosierung mit einer Fachperson abzuklären, um individuelle Bedürfnisse und gesundheitliche Bedingungen zu berücksichtigen.
Dosierung
Die empfohlene Dosierung variiert je nach Form des Nahrungsergänzungsmittels. Im Allgemeinen liegt die gängige Dosierung bei:
- 300 bis 600 mg Extrakt pro Tag in Kapselform
- 2 bis 3 Tassen Brennnesseltee pro Tag
Es ist ratsam, die Dosierung mit einem Arzt oder einer Fachperson zu besprechen, um die beste individuelle Empfehlung zu erhalten.
Sicherheit und Nebenwirkungen
Brennnessel gilt in der Regel als sicher, kann jedoch bei einigen Menschen Nebenwirkungen verursachen, darunter:
- Magen-Darm-Beschwerden
- Hautreaktionen bei Kontakt mit frischen Blättern
Bei der Anwendung bei Kindern sollte besondere Vorsicht geboten sein. Es ist immer empfehlenswert, einen Kinderarzt zu konsultieren, bevor man Kräuterprodukte für Kinder einführt.
Anwendungsmöglichkeiten in der Selbstpflege
Brennnessel kann in der Selbstpflege vielfältig eingesetzt werden:
- Als Tee zur Unterstützung der allgemeinen Gesundheit
- In Form von Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel zur gezielten Unterstützung bei Beschwerden
- Topisch als Extrakt zur Linderung von Hautirritationen
Ähnliche Nahrungsergänzungsmittel
Es gibt verschiedene natürliche Nahrungsergänzungsmittel, die ähnliche Anwendungen und gesundheitliche Vorteile wie Brennnessel bieten. Hier sind einige Alternativen im Detail, die ebenfalls in der Selbstpflege eingesetzt werden können:
1. Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Eigenschaften und Wirkungen: Löwenzahn ist bekannt für seine diuretischen Eigenschaften, die die Harnproduktion erhöhen und die Gesundheit der Harnwege fördern können. Darüber hinaus unterstützt Löwenzahn die Leberfunktion und kann helfen, Giftstoffe aus dem Körper auszuleiten. Die Blätter und Wurzeln sind reich an Vitaminen und Mineralien, einschließlich Vitamin A, C und Kalium.
Anwendung: Löwenzahn kann als Tee, in Kapseln oder als frischer Pflanzensaft eingenommen werden. Er eignet sich gut zur Unterstützung von Detox-Kuren und zur Förderung der allgemeinen Gesundheit.
2. Petersilie (Petroselinum crispum)
Eigenschaften und Wirkungen: Petersilie hat ebenfalls harntreibende Eigenschaften und kann zur Unterstützung der Nieren- und Blasenfunktion eingesetzt werden. Sie enthält Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken, sowie Vitamine wie K und C, die das Immunsystem stärken.
Anwendung: Petersilie wird oft als Gewürz in der Küche verwendet, kann aber auch als Tee zubereitet oder in Form von Kapseln eingenommen werden. Sie ist eine vielseitige Ergänzung zur Unterstützung der Gesundheit.
3. Kurkuma (Curcuma longa)
Eigenschaften und Wirkungen: Kurkuma ist bekannt für seine starken entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften, die durch den Inhaltsstoff Curcumin verursacht werden. Es kann helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und die Gesundheit der Gelenke zu unterstützen. Zudem fördert Kurkuma die Verdauung und hat positive Effekte auf die Leber.
Anwendung: Kurkuma kann als Gewürz in der Küche verwendet, in Form von Kapseln oder als Tee eingenommen werden. Oft wird empfohlen, Kurkuma zusammen mit Pfeffer (Piperin) einzunehmen, um die Bioverfügbarkeit von Curcumin zu erhöhen.
4. Brennnesselwurzel (Urtica dioica)
Eigenschaften und Wirkungen: Neben den Blättern hat auch die Wurzel der Brennnessel gesundheitsfördernde Eigenschaften. Sie ist besonders bekannt für ihre Unterstützung der Prostatagesundheit bei Männern und kann helfen, mit Symptomen einer benignen Prostatavergrößerung umzugehen. Außerdem hat die Wurzel entzündungshemmende Effekte.
Anwendung: Brennnesselwurzel ist in Kapseln und als Extrakt erhältlich. Sie eignet sich gut als Ergänzung zur Unterstützung der Prostatagesundheit.
5. Schachtelhalm (Equisetum arvense)
Eigenschaften und Wirkungen: Schachtelhalm ist ein diuretisches Kraut, das zur Unterstützung der Harnwegsgesundheit und zur Förderung der Ausscheidung von Flüssigkeit verwendet wird. Zudem ist es reich an Silizium, das zur Gesundheit von Haut, Haaren und Nägeln beiträgt.
Anwendung: Schachtelhalm wird häufig als Tee oder in Tablettenform eingenommen. Es ist eine gute Option zur Stärkung der Bindegewebe und zur Unterstützung der Harnwege.
Fazit
Diese Nahrungsergänzungsmittel bieten eine breite Palette an gesundheitlichen Vorteilen und können ähnliche Anwendungen wie Brennnessel haben. Jedes dieser Pflanzenpräparate hat seine eigenen einzigartigen Eigenschaften, die in der Selbstpflege eingesetzt werden können. Wie immer ist es ratsam, sich vor der Einnahme mit einer Fachperson abzusprechen, um die passende Ergänzung für individuelle gesundheitliche Bedürfnisse zu finden.
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Studien:
Im Folgenden erhalten Sie eine umfassende Übersicht über wissenschaftliche Studien sowie relevante Übersichtsarbeiten, die sich mit der Verwendung von Brennnessel (Urtica dioica) als Nahrungsergänzungsmittel beschäftigen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Humanstudien sowie auf Publikationen der letzten circa 20 Jahre, um eine aktuelle und fundierte Grundlage zu bieten. Brennnesselpräparate werden typischerweise entweder aus der Wurzel – häufig im Zusammenhang mit der Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (BPH) – oder aus den oberirdischen Pflanzenteilen, insbesondere den Blättern, hergestellt. Letztere kommen vor allem bei Gelenk- oder allergischen Beschwerden zum Einsatz. Es ist wichtig zu beachten, dass die bioaktiven Bestandteile der Brennnessel je nach verwendetem Pflanzenteil sowie der jeweiligen Extraktionsmethode variieren können, was sich auf die Wirksamkeit und Anwendungsgebiete auswirkt.

1. Benigne Prostatahyperplasie (BPH)
Die Verwendung von Brennnesselwurzelextrakten bei der Behandlung von Symptomen der benignen Prostatahyperplasie ist besonders gut untersucht und gilt als das am besten dokumentierte Anwendungsgebiet. Es wird angenommen, dass die Inhaltsstoffe der Brennnesselwurzel das Wachstum von Prostatagewebe beeinflussen und/oder entzündungshemmend wirken. Dies kann zu einer spürbaren Linderung typischer Symptome wie häufigem Harndrang, schwachem Harnfluss oder unvollständiger Blasenentleerung führen.
Eine bedeutende Studie in diesem Bereich ist die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Cross-over-Studie von MR Safarinejad aus dem Jahr 2005. Diese Untersuchung umfasste 620 Männer mit BPH und erstreckte sich über einen Zeitraum von 18 Monaten, wobei zwei Behandlungsperioden à sechs Monate durch eine Auswaschphase von sechs Monaten getrennt wurden. Die Teilnehmer erhielten täglich 360 mg Brennnesselwurzelextrakt oder Placebo. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung des International Prostate Symptom Score (IPSS), des maximalen Harnflusses (Qmax) sowie des Restharnvolumens in der Behandlungsgruppe im Vergleich zur Placebogruppe. Darüber hinaus verbesserte sich die Lebensqualität der Patienten deutlich. Histologische Untersuchungen bei einer Untergruppe der Studienteilnehmer belegten zudem eine Reduzierung der Prostatagröße bei einigen Patienten. Diese Studie liefert somit starke Evidenz für die Wirksamkeit von Brennnesselwurzelextrakten bei der Linderung von BPH-Symptomen.
Eine weitere wichtige Veröffentlichung ist die systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse von Wang et al. aus dem Jahr 2023, welche zehn randomisierte kontrollierte Studien mit insgesamt über 1000 Teilnehmern analysierte. Die Ergebnisse bestätigen, dass Brennnesselpräparate im Vergleich zu Placebo oder Standardmedikamenten wie Finasterid signifikant den IPSS-Score senken und den maximalen Harnfluss verbessern können. Besonders hervorzuheben ist, dass Kombinationen mit anderen Pflanzenextrakten, beispielsweise Sägepalme, ebenfalls positive Effekte zeigen konnten. Das Sicherheitsprofil wurde als günstig beurteilt. Diese Meta-Analyse stärkt somit die Evidenzbasis für die Verwendung von Brennnesselwurzelextrakten bei BPH.
2. Gelenkschmerzen und Entzündungen (z.B. bei Osteoarthritis)
Brennnesselblätter werden traditionell sowie wissenschaftlich auf ihre entzündungshemmenden Eigenschaften hin untersucht, insbesondere im Kontext von Gelenkschmerzen und entzündlichen Erkrankungen wie Osteoarthritis. Die Anwendung erfolgt häufig in Form von Extrakten oder auch topisch.
Eine relevante Studie hierzu stammt von Safarinejad aus dem Jahr 2007. In einer randomisierten, doppelblinden Vergleichsstudie wurden 200 Patienten mit Knie-Osteoarthritis entweder mit Brennnesselblattextrakt (1500 mg täglich) oder Ibuprofen (1200 mg täglich) behandelt – über einen Zeitraum von drei Wochen. Beide Behandlungsgruppen zeigten eine signifikante Reduktion von Schmerzen und Steifheit sowie eine Verbesserung der Gelenkfunktion. Während die schmerzlindernde Wirkung des Brennnesselblattextrakts etwas geringer ausfiel als die des Ibuprofens, war dessen Verträglichkeit deutlich besser; insbesondere traten weniger Magen-Darm-Nebenwirkungen auf. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Brennnesselblattextrakte eine moderate, jedoch klinisch relevante Option zur Linderung von Gelenkschmerzen darstellen können – insbesondere für Patienten, die nicht gut auf nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) reagieren oder eine naturbasierte Alternative bevorzugen.
Präklinische Untersuchungen ergänzen diese Erkenntnisse: So zeigte eine Tiermodellstudie aus dem Jahr 2008 unter Leitung von Schulze-Tanzil an Mäusen mit experimentell induzierter Arthritis, dass oral verabreichter Brennnesselblattextrakt die Schwere der Arthritis sowie Entzündungsmarker wie TNF-α und IL-1β signifikant reduzierte und Knorpelschäden in den Gelenken verringerte. Diese präklinische Evidenz unterstützt die entzündungshemmenden Wirkmechanismen des Extrakts und unterstreicht den Bedarf an weiteren Humanstudien in diesem Bereich.
3. Allergische Rhinitis (Heuschnupfen)
Bei allergischer Rhinitis werden Brennnesselblätter gelegentlich zur Linderung der Symptome eingesetzt, basierend auf der Annahme, dass sie die Freisetzung oder Wirkung von Histamin modulieren könnten. Hierzu liegen jedoch nur wenige Humanstudien vor.
Eine oft zitierte Untersuchung stammt aus dem Jahr 1990 von Mittman. In dieser randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studie wurden 69 Patienten mit allergischer Rhinitis über einen Zeitraum von einer Woche entweder mit gefriergetrocknetem Brennnesselblattextrakt oder Placebo behandelt. Die Teilnehmer in der Behandlungsgruppe berichteten über eine subjektive Verbesserung ihrer Symptome wie Niesen und Juckreiz im Vergleich zur Placebogruppe; diese Unterschiede waren statistisch signifikant. Trotz des Alters dieser Studie und methodischer Einschränkungen stellt sie eine der wenigen verfügbaren Humanstudien zu diesem Thema dar. Aufgrund fehlender aktueller Nachfolgeuntersuchungen gilt die Evidenzlage für diese Anwendung jedoch weiterhin als begrenzt und vorläufig.

4. Metabolische Effekte (Blutzucker- und Blutdruckregulation)
Verschiedene präklinische Studien haben Hinweise darauf geliefert, dass Brennnessel potenziell positive Effekte auf die Regulation des Blutzuckerspiegels sowie des Blutdrucks haben könnte. Humanstudien sind in diesem Bereich jedoch bislang noch relativ selten und meist klein angelegt.
Eine randomisierte, doppelblinde und placebokontrollierte Studie aus dem Jahr 2013 untersuchte den Einfluss eines Brennnesselblattextrakts auf Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus. Fünfzig Teilnehmer erhielten zusätzlich zu ihrer Standardbehandlung entweder dreimal täglich 100 mg Extrakt oder Placebo über acht Wochen hinweg. Die Ergebnisse zeigten in der Behandlungsgruppe eine signifikante Reduktion des Nüchternblutzuckers sowie des HbA1c-Werts im Vergleich zur Kontrollgruppe. Obwohl diese Studie vielversprechende erste klinische Hinweise liefert, sind größere Untersuchungen erforderlich, um diese Resultate zu bestätigen.
Zum Thema Blutdruck veröffentlichte Zahedifard et al. im Jahr 2020 eine weitere randomisierte, doppelblinde placebo-kontrollierte Studie an 52 Patienten mit milder Hypertonie. Über acht Wochen erhielten die Teilnehmer zusätzlich zu ihrer Standardmedikation entweder täglich 200 mg Brennnesselwurzelextrakt oder Placebo. Die Behandlung führte zu einer signifikanten Senkung sowohl des systolischen als auch des diastolischen Blutdrucks gegenüber Placebo. Auch hier bedarf es jedoch weiterer größer angelegter Studien zur Validierung dieser Ergebnisse.
5. Sicherheit und Verträglichkeit
Die meisten klinischen Studien sowie systematische Übersichtsarbeiten berichten über eine gute Verträglichkeit von Brennnesselpräparaten – sowohl aus Wurzel als auch aus Blättern – bei oraler Einnahme in den üblichen Dosierungen und für kurz- bis mittelfristige Anwendungen.
Nebenwirkungen treten selten auf und sind meist mild ausgeprägt; am häufigsten werden leichte Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Durchfall sowie gelegentlich allergische Reaktionen beschrieben. In mehreren Studien – beispielsweise Safarinejad 2007 – wurde zudem festgestellt, dass die Verträglichkeit von Brennnesselblattextrakten besser ist als die vergleichbarer Wirkstoffe wie Ibuprofen.
Dennoch sollten bestimmte Sicherheitshinweise beachtet werden: Bei bestehenden Erkrankungen insbesondere im Bereich Nieren-, Herz-Kreislauf-System oder Diabetes sowie bei gleichzeitiger Einnahme bestimmter Medikamente (wie Blutdrucksenker, Blutverdünner, Diuretika oder Diabetesmedikamente) ist Vorsicht geboten und ein ärztlicher Rat unbedingt einzuholen. Insbesondere aufgrund einer möglichen diuretischen Wirkung kann es zu Veränderungen in der Elektrolytbalance kommen. Zudem ist die Anwendung bei Ödemen aufgrund eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion kontraindiziert.
Zusammenfassung der Studienlage und Relevanz
Die vorliegenden wissenschaftlichen Daten liefern starke Evidenz für die Wirksamkeit standardisierter Brennnesselwurzelextrakte bei der Linderung von Symptomen der benignen Prostatahyperplasie (BPH). Dieses Anwendungsgebiet ist derzeit das am besten dokumentierte und wissenschaftlich am stärksten gestützte für den Einsatz von Brennnessel als Nahrungsergänzungsmittel.
Für den Einsatz bei Gelenkproblemen wie Osteoarthritis mittels Brennnesselblattextrakten besteht moderate Evidenz: Die Wirkung scheint klinisch relevant zu sein, jedoch eher moderat ausgeprägt.
Für weitere beanspruchte Wirkungen – etwa bei allergischer Rhinitis, Diabetes mellitus beziehungsweise Blutzuckerregulation sowie milder Hypertonie – ist die derzeitige Evidenzlage schwach bis vorläufig einzustufen. Die vorhandenen Studien sind meist klein angelegt; es bedarf daher größerer und methodisch robusterer Untersuchungen zur Bestätigung dieser Effekte.
Hinsichtlich Sicherheit und Verträglichkeit gelten Brennnesselpräparate bei bestimmungsgemäßem Gebrauch als sicher und gut verträglich.
Fazit
Die wissenschaftliche Literatur unterstützt vor allem den Einsatz von standardisierten Brennnesselwurzelextrakten zur Linderung von BPH-Symptomen mit hoher Evidenzstärke. Für die Anwendung von Brennnesselblattextrakten bei Gelenkschmerzen beziehungsweise Osteoarthritis liegen moderate Nachweise vor. Andere potenzielle Anwendungsgebiete wie Allergien, Diabetes oder Bluthochdruck sind derzeit noch Gegenstand vorläufiger Forschungsergebnisse.
Bei der Auswahl eines geeigneten Präparats sollte stets auf eine klare Spezifizierung hinsichtlich Pflanzenteil (Wurzel versus Blatt) sowie auf eine angemessene Standardisierung geachtet werden. Zudem wird empfohlen, insbesondere bei bestehenden gesundheitlichen Problemen oder begleitender Medikamenteneinnahme vor Beginn einer Einnahme ärztlichen Rat einzuholen, um mögliche Wechselwirkungen oder Risiken auszuschließen.
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