Symptome von Schilddrüsenerkrankungen

Symptome von Schilddrüsenerkrankungen

Schilddrüsenerkrankungen können eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die je nach Art und Schwere der Erkrankung unterschiedlich ausgeprägt sein können. Hier sind die wichtigsten Symptome, die mit den häufigsten Schilddrüsenerkrankungen in Verbindung stehen:
Symptome von Schilddrüsenerkrankungen

1. Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse)

Hypothyreose tritt auf, wenn die Schilddrüse nicht genügend Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) produziert. Die Symptome können schleichend auftreten und umfassen:

  • Müdigkeit und Schwäche: Betroffene fühlen sich oft erschöpft, selbst nach ausreichendem Schlaf. Die allgemeine Körperkraft kann beeinträchtigt sein.
  • Gewichtszunahme: Viele Patienten bemerken eine plötzliche oder unerklärliche Zunahme des Körpergewichts, trotz normaler Essgewohnheiten und Bewegungslevels.
  • Kälteempfindlichkeit: Eine Überempfindlichkeit gegenüber Kälte kann auftreten, häufig begleitet von einem gesenkten Grundumsatz.
  • Trockene Haut und Haare: Die Haut kann rau und schuppig werden, während das Haar dünner und brüchiger wird.
  • Verstopfung: Eine verlangsamte Darmtätigkeit kann zu chronischer Verstopfung führen.
  • Menstruationsveränderungen: Bei Frauen kann es zu unregelmäßigen Menstruationszyklen oder stärkeren Regelblutungen kommen.

2. Hyperthyreose (Überfunktion der Schilddrüse)

Hyperthyreose ist gekennzeichnet durch eine übermäßige Produktion der Schilddrüsenhormone, was zu einer Beschleunigung des Stoffwechsels führt. Symptome umfasst:

  • Gewichtsverlust: Trotz einem erhöhten Appetit und eventuell einer gesteigerten Nahrungsaufnahme verlieren Betroffene häufig Gewicht.
  • Erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie): Viele Patienten erleben eine höhere Herzschlagfrequenz und ein Herzklopfen, auch in Ruhe.
  • Schlafstörungen: Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Durchschlafen sind ebenfalls weit verbreitet.
  • Schwitzen und Hitzewallungen: Betroffene haben oft einen übermäßigen Schwitzfluss und empfinden Hitze stärker als andere.
  • Tremor (Zittern): Häufig kommt es zu einem feinen Zittern in den Händen oder andern Körperteilen, das möglicherweise akzentuiert wird, wenn der Betroffene versucht, eine bestimmte Position zu halten.
  • Häufige Stuhlentleerung oder Durchfall: Die Verdauung kann beschleunigt werden, was zu häufigeren Stuhlentleerungen führt.
  • Menstruationsveränderungen: Frauen berichten oft von leichteren Regelblutungen oder unregelmäßigen Zyklen.

3. Schilddrüsenknoten

Schilddrüsenknoten sind oft asymptomatisch und werden häufig zufällig bei regulären Untersuchungen entdeckt. In einigen Fällen können sie jedoch:

  • Druckgefühl im Hals: Einige Patienten berichten von einem Druckgefühl oder einer Schwellung im Hals, was das Schlucken oder Atmen beeinträchtigen kann.
  • Heiserkeit: Veränderungen der Stimme oder Heiserkeit können auftreten, wenn ein Knoten auf die Stimmbänder drückt.
  • Schmerzen: In seltenen Fällen können Knoten schmerzhaft sein oder Unbehagen verursachen.

Diagnoseverfahren

Die Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen umfasst eine Vielzahl von Verfahren, um die Funktion der Schilddrüse zu beurteilen, mögliche Veränderungen oder Erkrankungen zu identifizieren und eine genaue Diagnose zu stellen. Hier sind die wichtigsten Diagnoseverfahren im Detail:

1. Anamnese und körperliche Untersuchung

Anamnese: Der Arzt beginnt in der Regel mit einer ausführlichen Anamnese, um die Symptome des Patienten zu erfassen, die Krankengeschichte zu überprüfen und eventuelle familiäre Vorbelastungen zu diskutieren. Fragen zu Gewicht, Stimmung, Energieniveau, Schlafverhalten und Menstruationszyklen sind üblich.

Körperliche Untersuchung: Während der körperlichen Untersuchung prüft der Arzt den Hals auf Schwellungen oder Knoten, hört das Herz und kontrolliert die Reflexe. Er kann auch auf Anzeichen von Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse wie Veränderungen der Haut, Augen oder Haare achten.

2. Blutuntersuchungen

TSH-Test: Der TSH-Test (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) ist oft der erste Test, der durchgeführt wird. TSH wird von der Hypophyse produziert und regt die Schilddrüse zur Hormonproduktion an. Ein erhöhter TSH-Wert weist häufig auf eine Hypothyreose hin, während ein niedriger TSH-Wert auf eine Hyperthyreose hinweisen kann.

T4- und T3-Tests: Folglich werden die Werte von Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) gemessen. Bei einer Hypothyreose sind die T4- und T3-Werte typischerweise niedrig, während sie bei einer Hyperthyreose erhöht sind.

Antikörpertests: Bei Verdacht auf autoimmune Erkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow können spezifische Antikörper, wie Anti-TPO (Thyreoperoxidase-Antikörper) und thyreostatische Antikörper, getestet werden.

3. Bildgebende Verfahren

Ultraschalluntersuchung: Eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse wird häufig durchgeführt, um Strukturveränderungen, Knoten oder Zysten zu identifizieren. Dies ist eine schmerz- und strahlenfreie Methode, die eine gute Beurteilung der Schilddrüse ermöglicht.

Szintigrafie: Bei dieser Untersuchung wird eine kleine Menge radioaktives Material injiziert, um die Funktion der Schilddrüse zu beurteilen. Die Szintigrafie kann helfen, aktive und inaktive Knoten zu identifizieren und zu bestimmen, ob eine Überfunktion vorliegt.

4. Feinnadelbiopsie

Wenn ein Knoten in der Schilddrüse festgestellt wird, kann eine Feinnadelbiopsie durchgeführt werden. Dabei wird mit einer dünnen Nadel etwas Gewebe aus dem Knoten entnommen und unter dem Mikroskop untersucht, um festzustellen, ob es gutartig oder bösartig ist.

5. Funktionstests

Stimulationstests: In einigen Fällen können Stimulationstests durchgeführt werden, um die Reaktion der Schilddrüse auf spezifische Hormone zu bewerten. Dabei kann das Hormon TRH (Thyreoliberin) verwendet werden, um zu prüfen, ob die Schilddrüse angemessen auf Stimulation reagiert.

Die Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen ist ein mehrstufiger Prozess, der eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung, Blutuntersuchungen, bildgebenden Verfahren und gegebenenfalls Biopsien umfasst. Diese Vorgehensweise ermöglicht eine genaue Diagnose und eine effektive Planung der Behandlung, um die Gesundheit der Patienten zu unterstützen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, da viele Schilddrüsenerkrankungen behandelbar sind und eine rechtzeitige Intervention oft zu einer deutlich verbesserten Lebensqualität führen kann.

Fazit

Da viele der Symptome von Schilddrüsenerkrankungen unspezifisch sind und auch bei anderen Gesundheitszuständen auftreten können, ist es wichtig, bei ersten Anzeichen eines Problems einen Arzt aufzusuchen. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung können dazu beitragen, die Symptome zu lindern und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

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