Leitfaden zur Behandlung von Wassereinlagerungen mit Hausmitteln

Einführung

Wassereinlagerungen, auch Ödeme genannt, treten auf, wenn Flüssigkeit im Gewebe des Körpers zurückgehalten wird. Diese Schwellungen können durch verschiedene Faktoren wie Bewegungsmangel, hohe Temperaturen oder eine salzreiche Ernährung verursacht werden. Neben schulmedizinischen Maßnahmen gibt es diverse Hausmittel, die helfen können, die Symptome zu lindern.
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Symptome von Wassereinlagerungen

Die Symptome von Wassereinlagerungen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein, je nach Ursache und Schweregrad der Flüssigkeitsansammlung. Die häufigsten Anzeichen sind:

  • Schwellung einzelner Körperteile: Besonders häufig sind Schwellungen in den Beinen, Knöcheln, Füßen, Händen oder im Gesicht. Die Schwellung kann symmetrisch oder asymmetrisch auftreten.
  • Spannungsgefühl in der Haut: Betroffene berichten oft über ein spannendes und unangenehmes Gefühl in der Haut der geschwollenen Bereiche.
  • Glänzende oder dehnungsstreifenähnliche Haut: Die Haut über den betroffenen Stellen kann glänzend erscheinen oder Dehnungsstreifen entwickeln, da sie durch die Einlagerung von Flüssigkeit gedehnt wird.
  • Verminderte Beweglichkeit: Die Ansammlung von Flüssigkeit in den Gelenken kann die Beweglichkeit beeinträchtigen und zu Steifheit führen, insbesondere nach längeren Ruhephasen.
  • Gewichtszunahme: Eine plötzliche und unerklärliche Gewichtszunahme kann ein Hinweis auf Wassereinlagerungen sein, da die angesammelte Flüssigkeit das Körpergewicht erhöht.
  • Grübchenbildung (Einlagerung): Bei Druck auf die geschwollene Haut (z.B. mit dem Finger) kann eine Delle zurückbleiben, die als Grübchenbildung bezeichnet wird.
  • Unwohlsein und Schweregefühl: Das betroffene Gewebe kann sich schwer und unangenehm anfühlen. In extremen Fällen können die Schwellungen auch Schmerzen verursachen.
  • Kurzatmigkeit und Husten: Wenn die Flüssigkeit sich in der Lunge ansammelt (Lungenödem), kann dies zu Atemproblemen und Husten führen. Dies ist ein ernstzunehmendes Symptom und erfordert sofortige medizinische Aufmerksamkeit.
  • Blässe oder Verfärbung der Haut: Die Haut über den geschwollenen Bereichen kann blass oder verfärbt erscheinen, insbesondere wenn die Durchblutung beeinträchtigt ist.

Hausmittel zur Behandlung von Wassereinlagerungen

1. Kräutertees

Brennnesseltee

Brennnessel hat eine entwässernde Wirkung und unterstützt die Nierenfunktion.

Anwendung:

  1. Zwei Teelöffel getrocknete Brennnesselblätter mit 200 ml kochendem Wasser übergießen.
  1. Zehn Minuten ziehen lassen, dann abseihen.
  1. Zwei bis drei Tassen täglich trinken.

Löwenzahntee

Löwenzahn ist ein natürliches Diuretikum und hilft, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu entfernen.

Anwendung:

  1. Zwei Teelöffel getrocknete Löwenzahnblätter mit 200 ml kochendem Wasser übergießen.
  1. Zehn Minuten ziehen lassen, dann abseihen.
  1. Zwei bis drei Tassen täglich trinken.

2. Apfelessig

Apfelessig hilft, den Kaliumgehalt im Körper zu regulieren, was die Wassereinlagerung mindern kann.

Anwendung:

  1. Zwei Teelöffel Apfelessig in einem Glas Wasser mischen.
  1. Zweimal täglich trinken.

3. Petersilie

Petersilie wirkt harntreibend und kann helfen, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu spülen.

Anwendung:

  1. Zwei Teelöffel frische oder getrocknete Petersilie mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen.
  1. Zehn Minuten ziehen lassen, dann abseihen und trinken.
  1. Zwei- bis dreimal täglich trinken.

4. Bewegung und Hochlagern

Körperliche Aktivität und das Hochlagern der betroffenen Körperteile kann die Durchblutung verbessern und die Einlagerung von Flüssigkeit reduzieren.

Anleitung zur Anwendung:

  1. Leichte Bewegung wie Gehen oder Schwimmen in den Alltag integrieren.
  1. Beine regelmäßig hochlegen, idealerweise über Herzhöhe.

5. Magnesiumreiche Ernährung

Magnesium hilft, das Gleichgewicht der Flüssigkeiten im Körper zu regulieren und kann so Wassereinlagerungen vorbeugen.

Lebensmittel:

  • Spinat
  • Nüsse
  • Vollkornprodukte
  • Avocados

6. Kompression

Kompressionsstrümpfe können helfen, die Flüssigkeitsansammlung in den Beinen zu reduzieren.

Anwendung:

  1. Entsprechende Kompressionsstrümpfe in der Apotheke besorgen.
  1. Täglich tragen, vor allem bei langem Sitzen oder Stehen.

7. Selleriesaft

Selleriesaft wirkt als natürliches Diuretikum und kann helfen, überschüssige Flüssigkeiten aus dem Körper auszuleiten.

Anwendung:

  1. Frische Selleriestangen entsaften oder im Mixer pürieren und durch ein Sieb abseihen.
  1. Ein Glas Selleriesaft täglich trinken.

8. Ingwer

Ingwer fördert die Durchblutung und wirkt entwässernd.

Anwendung:

  1. Ein Stück frischen Ingwer schälen und in Scheiben schneiden.
  1. Mit heißem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen.
  1. Zwei bis drei Tassen Ingwertee täglich trinken.

9. Zitronenwasser

Zitrone wirkt harntreibend und hilft, den Körper zu entlasten.

Anwendung:

  1. Saft einer halben Zitrone in ein Glas warmes Wasser pressen.
  1. Einmal täglich trinken.

10. Ananas

Ananas enthält Bromelain, das bei der Reduktion von Entzündungen und Schwellungen helfen kann.

Anwendung:

  1. Frische Ananasstücke essen oder als Saft trinken.
  1. Täglich ein Glas Ananassaft oder eine Portion Ananas zu sich nehmen.

Homöopathische Mittel gegen Wassereinlagerungen

1. Apis mellifica

Apis mellifica (Honigbiene) ist ein häufig verwendetes Mittel bei geschwollenen und druckempfindlichen Hautregionen, insbesondere wenn die betroffenen Bereiche rot und glänzend sind.

Anwendung:

  • Globuli in der Potenz D6 oder D12, je nach Bedarf zwei- bis dreimal täglich einnehmen.

2. Natrium sulfuricum

Natrium sulfuricum (Natriumsulfat) wird oft bei Wassereinlagerungen in Verbindung mit Verdauungsstörungen eingesetzt.

Anwendung:

  • Globuli in der Potenz D6 oder D12, abhängig von den Symptomen, zwei- bis dreimal täglich einnehmen.

3. Ferrum phosphoricum

Ferrum phosphoricum (Eisenphosphat) eignet sich bei akuten Entzündungen und Schwellungen mit Rötung und Wärmeempfindlichkeit.

Anwendung:

  • Globuli in der Potenz D6 oder D12, bei Bedarf mehrmals täglich einnehmen.

4. Helleborus niger

Helleborus niger (Schneerose) kann angewendet werden, wenn Wassereinlagerungen durch eine Herzerkrankung verursacht werden.

Anwendung:

  • Globuli in der Potenz D6 oder D12, nach ärztlicher Rücksprache dosieren.

5. Digitalis purpurea

Digitalis purpurea (Fingerhut) wirkt bei Ödemen in Verbindung mit Herzproblemen und stärkt die Herzfunktion.

Anwendung:

  • Globuli in der Potenz D3 bis D6, unter ärztlicher Aufsicht dosieren.

Phytotherapie zur Behandlung von Wassereinlagerungen

1. Birkenblätter

Birkenblätter haben eine harntreibende Wirkung und unterstützen die Nierentätigkeit.

Anwendung:

  1. Zwei Teelöffel getrocknete Birkenblätter mit 200 ml kochendem Wasser übergießen.
  1. Zehn Minuten ziehen lassen, dann abseihen.
  1. Zwei bis drei Tassen täglich trinken.

2. Goldrute

Goldrute ist bekannt für ihre harntreibenden und entzündungshemmenden Eigenschaften.

Anwendung:

  1. Ein bis zwei Teelöffel getrocknetes Goldrutenkraut mit 200 ml kochendem Wasser übergießen.
  1. Zehn Minuten ziehen lassen, dann abseihen.
  1. Zwei bis drei Tassen täglich trinken.

3. Schachtelhalmkraut

Schachtelhalm ist reich an Kieselsäure und wirkt harntreibend.

Anwendung:

  1. Zwei Teelöffel getrocknetes Schachtelhalmkraut mit 200 ml kochendem Wasser übergießen.
  1. Zehn Minuten ziehen lassen, dann abseihen.
  1. Zwei bis drei Tassen täglich trinken.

4. Artischocke

Artischocke fördert den Gallenfluss und die Entgiftung sowie die Ausscheidung von Flüssigkeit.

Anwendung:

  1. Artischockenblätter als Tee zubereiten oder Artischocken Extract in Tablettenform einnehmen.
  1. Befolgen Sie die Dosierungsanweisungen auf dem Produktetikett.

5. Mädesüß

Mädesüß hat entwässernde und entzündungshemmende Eigenschaften.

Anwendung:

  1. Ein bis zwei Teelöffel getrocknetes Mädesüßkraut mit 200 ml kochendem Wasser übergießen.
  1. Zehn Minuten ziehen lassen, dann abseihen.
  1. Zwei bis drei Tassen täglich trinken.

Naturheilkundliche Aspekte

Die Naturheilkunde betont einen ganzheitlichen Ansatz zur Behandlung von Wassereinlagerungen. Nebst Hausmitteln werden auch Maßnahmen wie Entspannungsverfahren, Lymphdrainagen und Akupressur empfohlen. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Wasserzufuhr und regelmäßige Bewegung sind essenziell zur Vorbeugung und Behandlung. Auch der Verzicht auf hochsalzige Lebensmittel kann unterstützend wirken.

Fazit

Wassereinlagerungen sind zwar unangenehm, jedoch können einfache Hausmittel und naturheilkundliche Ansätze deren Symptome lindern und zur Besserung beitragen. Mit natürlichen Tees, einer bewussten Ernährung und ausreichender Bewegung lassen sich die Beschwerden oft gut in den Griff bekommen. Bei anhaltenden oder schweren Symptomen sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.

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