Kaum eine Heilpflanze ist im deutschsprachigen Raum so tief verwurzelt und gilt als so sanfter sowie verlässlicher Helfer wie die Kamille. Insbesondere der klassische Kamillentee ist weithin bekannt und wird häufig bei Bauchschmerzen oder zur Beruhigung eingesetzt. Doch das Kamillenöl stellt die hochkonzentrierte Essenz dieser Heilkraft dar und besitzt eine Vielzahl weiterer Anwendungsmöglichkeiten. In der Hausmedizin symbolisiert es Linderung, Beruhigung und Heilung zugleich – ein wahrhaft vielseitiges Naturheilmittel.
Es ist von großer Bedeutung, zwischen zwei Hauptarten des Kamillenöls zu unterscheiden, da diese sich in ihrer Zusammensetzung und Wirkung deutlich unterscheiden:
- Öl der Echten Kamille (Matricaria recutita): Auch unter dem Namen „Blaue Kamille“ bekannt. Dieses Öl erhält seine charakteristische, tiefblaue Farbe durch den Wirkstoff Chamazulen, der während der Destillation aus Matricin entsteht. Die Echte Kamille zeichnet sich vor allem durch ihre stark entzündungshemmenden und hautregenerierenden Eigenschaften aus.
- Öl der Römischen Kamille (Chamaemelum nobile): Dieses Öl ist farblos bis blassgelb und besitzt einen süßlichen, fast apfelartigen Duft. Seine besondere Stärke liegt in der beruhigenden, entspannenden sowie krampflösenden Wirkung auf die Psyche und das Nervensystem.
Obwohl sich die Anwendungsgebiete beider Öle in der Praxis häufig überschneiden, setzen sie unterschiedliche Schwerpunkte. Im Folgenden werden sowohl die gemeinsamen als auch die spezifischen Einsatzbereiche beider Kamillenöle ausführlich beleuchtet.

1. Typische Einsatzgebiete in der Hausmedizin
Hautpflege und Hauterkrankungen – Domäne der Blauen Kamille
Kamillenöl gilt als das „Erste-Hilfe-Öl“ für Haut und Seele und zählt zu den sanftesten ätherischen Ölen überhaupt. Besonders das Öl der Blauen Kamille wird aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung häufig bei verschiedenen Hautproblemen angewendet:
- Entzündliche Hautzustände: Bei Erkrankungen wie Ekzemen, Neurodermitis, Rosazea oder allergischen Hautreaktionen kann das stark verdünnte Öl unterstützend eingesetzt werden. Es wird meist in einer Basiscreme oder einem Trägeröl aufgetragen, um Reizungen zu mildern und den Heilungsprozess zu fördern.
- Wundheilung: Das Öl unterstützt die Regeneration bei kleineren Schnittwunden, Schürfwunden sowie leichten Verbrennungen, einschließlich Sonnenbrand. Zudem eignet es sich zur Pflege von Narbengewebe.
- Hautunreinheiten und Akne: Dank seiner entzündungshemmenden Eigenschaften kann das Öl gerötete und entzündete Pickel beruhigen und somit zur Verbesserung des Hautbildes beitragen.
- Insektenstiche: Ein verdünnter Tropfen auf dem betroffenen Bereich lindert Juckreiz und Schwellungen effektiv.
- Babypflege: Bei Windeldermatitis oder gereizter Babyhaut findet das stark verdünnte Öl ebenfalls Anwendung als bewährtes Hausmittel.

Beruhigung und nervliche Entspannung – Domäne der Römischen Kamille
Das Öl der Römischen Kamille entfaltet seine besonderen Qualitäten vor allem im Bereich der psychischen Entspannung und Beruhigung:
- Schlafstörungen, Unruhe und Nervosität: Einige Tropfen im Diffusor im Schlafzimmer, als Badezusatz oder als Tropfen auf dem Kopfkissen können den Schlaf fördern und den Geist beruhigen.
- Stress und Angstzustände: Die Inhalation des zarten Duftes unterstützt die Entspannung des Nervensystems und hilft dabei, Stress abzubauen. Eine sanfte Massage von Nacken und Schläfen wirkt ebenfalls wohltuend.
- Gereiztheit bei Kindern: Die Römische Kamille gilt als das „Kinderöl“ schlechthin. Sie wird äußerlich angewandt, um überreizte oder zahnende Kinder sanft zu beruhigen.
Linderung von Krämpfen und Schmerzen
Neben den beruhigenden Effekten besitzt das Kamillenöl auch krampflösende Eigenschaften:
- Bauchschmerzen und Blähungen: Eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn mit stark verdünntem Kamillenöl kann krampflösend wirken. Dies ist insbesondere bei Säuglingskoliken ein bewährtes Hausmittel.
- Menstruationsbeschwerden: Eine wärmende Kompresse oder eine Massage des Unterbauchs mit dem Öl kann krampfartige Schmerzen lindern.
- Zahnen bei Babys: Ein Tropfen Römische-Kamille-Öl, verdünnt in einem Teelöffel Mandelöl, eignet sich zur sanften Massage der Kieferpartie von außen.
2. Wirkungsweisen: Tradition trifft Wissenschaft
Die vielfältigen Wirkungen des Kamillenöls sind nicht nur traditionell überliefert, sondern durch zahlreiche wissenschaftliche Studien fundiert belegt.
Stark entzündungshemmend (Antiphlogistisch)
Die herausragendste Eigenschaft der Blauen Kamille liegt in ihrer starken entzündungshemmenden Wirkung. Die Wirkstoffe Chamazulen und α-Bisabolol hemmen gezielt die Freisetzung von Entzündungsbotenstoffen wie Prostaglandinen oder Leukotrienen im Gewebe. Studien zeigen, dass ihre Wirkung mit leichten Kortisonpräparaten vergleichbar ist – jedoch ohne deren unerwünschte Nebenwirkungen.
Wundheilungsfördernd
Der Inhaltsstoff α-Bisabolol fördert nachweislich die Granulation, also die Bildung von neuem Gewebe, was den Heilungsprozess von Wunden beschleunigt und die Regeneration der Haut unterstützt.
Beruhigend und angstlösend (Sedativ/Anxiolytisch)
Bestimmte Inhaltsstoffe wie das Flavonoid Apigenin binden an spezifische Benzodiazepin-Rezeptoren im Gehirn. Diese Bindung erklärt die entspannende sowie schlaffördernde Wirkung beider Kamillenarten auf das zentrale Nervensystem.
Krampflösend (Spasmolytisch)
Flavonoide und Cumarine im Öl wirken entspannend auf die glatte Muskulatur des Magen-Darm-Trakts sowie anderer Organe. Dies untermauert die Wirksamkeit bei Magen-Darm-Krämpfen oder Menstruationsbeschwerden.
Antimikrobiell und antiallergisch
Kamillenöl hemmt zudem das Wachstum bestimmter Bakterien und Pilze auf der Hautoberfläche. Darüber hinaus kann es die Freisetzung von Histamin blockieren, was allergische Reaktionen mildert und somit auch bei allergischen Hauterkrankungen hilfreich ist.
3. Vorteile im häuslichen Gebrauch
Außerordentliche Sanftheit
Kamillenöl zählt zu den wenigen ätherischen Ölen, die bei korrekter Verdünnung sogar für Säuglinge sowie Menschen mit besonders empfindlicher Haut geeignet sind. Diese Sanftheit macht es zu einem unverzichtbaren Bestandteil jeder Hausapotheke.
Breites Wirkungsspektrum
Es ist ein universeller Helfer für viele alltägliche Beschwerden – sowohl für Hautprobleme als auch zur Beruhigung des Nervensystems.
Hervorragende Verträglichkeit
Bei Personen ohne Allergien sind Nebenwirkungen äußerst selten. Dies trägt wesentlich zur Sicherheit dieses Naturheilmittels bei.
Starke wissenschaftliche Evidenz
Die Wirksamkeit des Kamillenöls ist nicht nur durch traditionelle Erfahrungen gestützt, sondern durch eine Vielzahl klinischer Studien fundiert belegt worden.
4. Wichtige Risiken und sichere Anwendungshinweise
Trotz seiner Sanftheit sollten einige wichtige Punkte beachtet werden, um eine sichere Anwendung zu gewährleisten:
Allergiepotenzial
Das größte Risiko besteht in möglichen allergischen Reaktionen. Da Kamille zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehört, besteht für Personen mit Allergien gegen andere Korbblütler wie Beifuß, Arnika, Ringelblume oder Chrysanthemen ein erhöhtes Risiko für Kreuzallergien. Vor der ersten Anwendung empfiehlt sich daher unbedingt ein Hauttest (Patch-Test) in der Armbeuge.
Qualität und Preis
Echtes ätherisches Öl der Blauen Kamille ist aufgrund seines aufwendigen Herstellungsprozesses sowie der geringen Ausbeute vergleichsweise teuer. Billige Produkte sind oft Fälschungen oder stark verdünnt. Achten Sie deshalb stets auf 100 % naturreines ätherisches Öl aus einer vertrauenswürdigen Quelle.
Korrekte Verdünnung
Das ätherische Öl darf niemals unverdünnt angewandt werden! Für Erwachsene empfiehlt sich eine Verdünnung von 3 bis 5 Tropfen auf 50 ml eines geeigneten Trägeröls wie Mandel- oder Jojobaöl. Bei Kindern und Babys sollte maximal 1 Tropfen auf 50 ml Trägeröl verwendet werden – hier ist besondere Vorsicht geboten.
Innere Anwendung
Die orale Einnahme von reinem ätherischem Öl ist strikt zu vermeiden und sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Für innere Beschwerden empfiehlt sich stattdessen der bewährte Kamillentee als sichere Alternative im häuslichen Gebrauch.
Schwangerschaft
Obwohl Kamillenöl allgemein als eines der sichereren ätherischen Öle gilt, sollte seine Anwendung während der Schwangerschaft – insbesondere in den ersten drei Monaten – nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder einer Hebamme erfolgen.
Fazit
Kamillenöl stellt ein herausragendes Beispiel für ein sanftes, jedoch hochwirksames Naturheilmittel dar. Seine besonderen Stärken liegen in der Linderung von Entzündungen, der Förderung der Wundheilung sowie in seiner beruhigenden Wirkung auf das Nervensystem. Damit ist es ein unschätzbarer Bestandteil jeder gut ausgestatteten Hausapotheke.
Der Schlüssel zu einer sicheren Anwendung liegt vor allem in der Kenntnis des eigenen Allergierisikos sowie in einer konsequenten Verdünnung vor jeder Verwendung. Wer diese einfachen Regeln beherzigt, kann sich die wohltuende Kraft dieses traditionellen Heilmittels für die gesamte Familie zunutze machen – vom Säugling bis zum Senior gleichermaßen.
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