Echinacea: Wirksamkeit, Anwendungsgebiete und Sicherheit
Zusammenfassung wissenschaftlicher Studien zu Echinacea als Nahrungsergänzungsmittel
Im Folgenden wird eine ausführliche Zusammenfassung ausgewählter wissenschaftlicher Studien präsentiert, die sich mit der Verwendung von Echinacea als Nahrungsergänzungsmittel beschäftigen. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf Übersichtsarbeiten und Metaanalysen, welche die traditionelle Anwendung von Echinacea zur Unterstützung des Immunsystems sowie bei Erkältungskrankheiten beleuchten.
Komplexität der Forschung zu Echinacea
Es ist wichtig zu betonen, dass die Forschungslage zu Echinacea durchaus komplex ist. Dies liegt vor allem daran, dass verschiedene Arten der Pflanze zum Einsatz kommen, vornehmlich Echinacea purpurea, Echinacea angustifolia und Echinacea pallida. Darüber hinaus werden unterschiedliche Pflanzenteile wie die Wurzel oder das Kraut verwendet. Hinzu kommen verschiedene Extraktionsmethoden, die zu Präparaten mit stark variierender chemischer Zusammensetzung und damit potenziell unterschiedlicher Wirksamkeit führen. Diese Vielfalt erschwert eine einheitliche Bewertung der wissenschaftlichen Evidenz erheblich.
Systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse zur Prävention und Behandlung der Erkältung (Linde et al., 2015)
Eine der maßgeblichsten Untersuchungen auf diesem Gebiet ist die Cochrane-Übersichtsarbeit von Linde und Kollegen aus dem Jahr 2015. Diese systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse umfasst 24 Studien zur Prävention mit insgesamt 4631 Teilnehmern sowie 16 Studien zur Behandlung mit 2134 Teilnehmern.
Bei der Prävention zeigte sich ein kleiner, jedoch statistisch signifikanter Effekt: Die Einnahme von Echinacea konnte die Wahrscheinlichkeit, an einer Erkältung zu erkranken, um etwa 10 bis 20 Prozent reduzieren. Allerdings war dieser Effekt nicht in allen Studien konsistent nachweisbar. Hinsichtlich der Behandlung einer bestehenden Erkältung waren die Ergebnisse uneinheitlich. Einige Studien deuteten auf einen bescheidenen Nutzen hinsichtlich Verkürzung der Krankheitsdauer oder Minderung der Symptomschwere hin, während andere keinerlei Effekt feststellen konnten. Insgesamt konnten die Autoren daher keine eindeutige Empfehlung für den therapeutischen Einsatz von Echinacea bei akuten Erkältungen aussprechen.
Bezüglich der Sicherheit wurden unerwünschte Wirkungen als selten und überwiegend mild beschrieben, wobei gastrointestinale Beschwerden am häufigsten auftraten. Allergische Reaktionen sind möglich, insbesondere bei Personen mit Allergien gegen Korbblütler (Asteraceae), zu denen auch Echinacea gehört.
Die Schlussfolgerung dieser Arbeit lautet, dass Echinacea möglicherweise einen modesten präventiven Nutzen bietet, während die Evidenz für eine wirksame Behandlung unklar bleibt. Die Heterogenität der verwendeten Präparate wird als wesentlicher Faktor für die uneinheitlichen Ergebnisse angesehen.
Frühere Metaanalyse zur Prävention der Erkältung (Shah et al., 2007)
Eine weitere bedeutende Metaanalyse aus dem Jahr 2007 von Shah und Kollegen untersuchte ebenfalls sowohl präventive als auch therapeutische Effekte von Echinacea anhand von 14 Studien. Diese Analyse fand eine deutlich ausgeprägtere relative Risikoreduktion von etwa 58 Prozent hinsichtlich des Auftretens einer Erkältung durch Einnahme von Echinacea.
Für die Behandlung zeigte sich eine nicht-signifikante Tendenz zu einer Verkürzung der Krankheitsdauer um durchschnittlich 1,4 Tage. Auch hier wurde die große Variabilität der eingesetzten Präparate als entscheidender Einflussfaktor hervorgehoben.
Obwohl diese Studie älter ist als die Cochrane-Analyse von 2015, wird sie häufig zitiert und unterstützt ebenfalls die Annahme eines präventiven Nutzens von Echinacea.
Phytochemie und pharmakologische Aktivitäten von Echinacea (Manayi et al., 2015)
Eine umfassende Literaturübersicht aus dem Jahr 2015 widmete sich den bioaktiven Inhaltsstoffen von Echinacea sowie deren potenziellen Wirkmechanismen. Die Autoren beschreiben unter anderem Alkamide, Kaffeesäurederivate, Polysaccharide und Flavonoide als wichtige Wirkstoffe.
Diese Substanzen zeigen in vitro sowie in Tiermodellen verschiedene pharmakologische Aktivitäten, darunter immunmodulierende, entzündungshemmende, antioxidative und antivirale Effekte. Besonders hervorgehoben werden immunmodulierende Mechanismen, bei denen unterschiedliche Inhaltsstoffe verschiedene Immunzellen und Signalwege beeinflussen können.
Die Autoren weisen darauf hin, dass die Zusammensetzung der Wirkstoffe stark vom verwendeten Pflanzenteil, der Art der Pflanze, den Anbaumethoden sowie der Verarbeitung abhängt. Diese Faktoren könnten maßgeblich zur Variabilität der klinischen Studienergebnisse beitragen.
Abschließend wird festgestellt, dass Echinacea eine Vielzahl bioaktiver Verbindungen enthält, welche die beobachteten klinischen Effekte plausibel erklären können. Gleichzeitig stellt die Standardisierung der Präparate eine wesentliche Herausforderung für Forschung und Anwendung dar.
Immunmodulatorische Wirkmechanismen von Echinacea (Zhai et al., 2007)
Eine weitere Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2007 konzentriert sich gezielt auf die immunologischen Effekte von Echinacea. Der Review analysiert präklinische sowie klinische Studien und zeigt auf, dass Echinacea verschiedene Aspekte des Immunsystems beeinflussen kann.
So wurde beobachtet, dass Echinacea die Aktivität von Makrophagen, natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) sowie T-Lymphozyten modulieren kann. Zudem kann es die Produktion verschiedener Zytokine wie TNF-alpha, IL-1 und IL-10 stimulieren oder regulieren.
Die Autoren argumentieren, dass diese immunstimulierenden beziehungsweise -modulierenden Effekte eine plausible Grundlage für den traditionellen Einsatz bei Infektionen der oberen Atemwege darstellen könnten. Allerdings variiert die Wirkung je nach verwendetem Präparat und Dosierung erheblich. Zudem seien die genauen Mechanismen im menschlichen Organismus noch nicht abschließend erforscht.
Die Schlussfolgerung lautet daher, dass es wissenschaftliche Hinweise auf eine Beeinflussung des Immunsystems durch Echinacea gibt; deren klinische Relevanz für Vorbeugung oder Behandlung von Erkältungen bleibt jedoch weiterhin Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen.
Zusammenfassende Kernaussagen zur wissenschaftlichen Evidenz
Die Gesamtschau der verfügbaren wissenschaftlichen Daten legt nahe, dass Echinacea-Präparate einen moderaten präventiven Effekt auf das Risiko einer Erkältung haben könnten. Insbesondere Metaanalysen weisen darauf hin, dass das Risiko leicht reduziert werden kann.
Für die Behandlung einer bereits bestehenden Erkältung sind die Belege hingegen inkonsistent und weniger überzeugend. Während einige Studien einen geringen Nutzen hinsichtlich Verkürzung der Krankheitsdauer oder Abschwächung der Symptome nahelegen, finden andere keinen solchen Effekt.
Hinsichtlich der Sicherheit werden Echinacea-Präparate bei empfohlener Dosierung im Allgemeinen gut vertragen. Leichte gastrointestinale Beschwerden zählen zu den häufigsten Nebenwirkungen. Allergische Reaktionen sind zwar selten, können aber insbesondere bei Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Korbblütlern auftreten.
Theoretisch bestehen Bedenken hinsichtlich eines möglichen Einflusses auf Autoimmunerkrankungen oder Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Einnahme von Immunsuppressiva aufgrund potenzieller immunstimulierender Eigenschaften von Echinacea. Klinische Daten hierzu sind jedoch begrenzt.
Ein wesentlicher Grund für widersprüchliche Studienergebnisse ist die erhebliche Variabilität der auf dem Markt befindlichen Produkte hinsichtlich verwendeter Pflanzenart(en), Pflanzenteilen sowie Extraktions- und Verarbeitungsmethoden. Dies führt zu unterschiedlich zusammengesetzten Präparaten mit variabler Wirksamkeit.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass Echinacea kein Allheilmittel gegen Erkältungen darstellt. Dennoch könnte es einen gewissen präventiven Nutzen bieten. Für eine möglichst zuverlässige Wirkung erscheint die Wahl eines gut standardisierten Produkts sinnvoll; selbst dann bleibt jedoch eine individuelle Reaktion unterschiedlich ausgeprägt.
Die Anwendung sollte stets unter Berücksichtigung der persönlichen Gesundheitssituation sowie möglicher Wechselwirkungen erfolgen und idealerweise in Absprache mit einem medizinischen Fachpersonal erfolgen.
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